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Interview mit Ronny LEBER: Karriere, Netzwerken und die Kunst der Inspiration

DURCHS REDEN KOMMEN DIE LEUT‘ ZAM: So nutzt Ronny Leber sein Netzwerk

Heute tauchen wir ein in die inspirierende Welt von Ronny Leber: erfolgreicher Moderator, Ringsprecher und Teil des Trainer-Teams von Tony Robbins. In einem herzlichen und offenen Interview gewährt uns Ronny spannende Einblicke in seine Anfänge, wie das Netzwerken seinen Werdegang prägte und welche Bedeutung die richtigen Kontakte für seinen Beruf haben.

Das Podcast-Interview zum Nachlesen.

Interview geführt von Catharina Rieder

Foto: Ronny Leber / © Diana Kopaihora

„Es geht nicht so sehr darum, wie man etwas macht, sondern es geht vielmehr darum, dass du weißt, wer dir dabei helfen kann, irgendwo hinzukommen.“

In diesem Interview erfährst du:

  • Wie Ronnys Karriere auf dem Heimweg von einem Uni-Fest ihren Anfang nahm
  • Was tatsächlich entscheidend für den persönlichen und nachhaltigen Erfolg ist
  • Welche praktischen Tipps er für aktives Netzwerken im Alltag nutzt
  • Seine Strategien zum Netzwerken während der Pandemie und Lockdown
  • Welche Verbindung Ronny zum Erfolgscoach Tony Robbins hat und wie dieser sein Denken beeinflusst
  • Wie er es mit einer genialen Idee in die internationalen Medien schaffte

Bist du bereit, mehr zu erfahren? Lese jetzt das vollständige Interview mit Ronny Leber und lass dich von seiner Begeisterung und seiner persönlichen Erfahrung inspirieren!

Catharina:

Hallo und willkommen lieber Ronny Leber hier im Interview. Es freut mich sehr, dass wir beide die Gelegenheit haben, persönlich miteinander zu reden, also richtig offline und uns auszutauschen über ein gemeinsames Herzensthema, nämlich das Netzwerken. Du bist erfolgreich als Moderator im TV unterwegs und bei großen Firmenveranstaltungen. Auch sehen wir dich als Ring Announcer beim Boxen mit mittlerweile bis zu 5 Millionen Zuschauern weltweit im Livestream oder auch als Sprecher bei Fußballländerspielen, dem Vienna City Marathon und noch ganz ganz vielen anderen Events. Du hast dich positioniert als Virtual Host. Das ist auch sehr spannend. Bist zudem Werbe und Synchronsprecher und was ich auch sehr spannend persönlich finde, Du bist einer von 100 Trainern weltweit bei Tony Robbins. Nebenbei warst du Turniertänzer, läufst Marathon unter anderem auch in New York und hast noch Zeit für deine Frau und deine Familie. Bitte erzähl mir, wie schaffst du das?

Ronny:

Ja, das klingt jetzt natürlich mal alles sehr viel, was du da gerade vorgelesen hast. Zum Glück ist das nicht alles gleichzeitig. Das heißt Zeitmanagement ist ganz, ganz wichtig. Wie organisiere ich mich auch? Wie priorisiere ich, was ist wichtig, was ist dringend? Was ist vielleicht wichtig und dringend? Was ist nicht wichtig und nicht dringend? Oder also das heißt, das kann man natürlich dann auch entsprechend jemand anderen machen lassen oder einfach nicht tun. Aber grundsätzlich ist es einfach wichtig zu wissen, was will ich und dann zu schauen, wie priorisiere ich mir die Sachen, um dort hinzukommen.

Catharina:

Also arbeitest Du nach der Eisenhower Matrix sozusagen?

Ronny:

Die Eisenhower Matrix mit wichtig, dringend und so weiter. Aber nicht nur es zu tun, vor sich her zu planen und zu schieben, sondern wirklich auch zu schauen, wo will ich denn hin? Also sprich: nicht nur die Planung der Woche oder des Tages, sondern die Planung des Lebens. Zu schauen, wo will ich hin, was sind die Sachen, die in meinem Leben wichtig sind und danach dann herunterzubrechen. Also sprich top down.

Catharina:

Super, das ist ein toller Einstieg schon, danke. Wir beide haben letztes Jahr im Oktober das erste Mal zusammengearbeitet, dann haben wir uns wieder getroffen beim Beach Volleyball in Wien und da konnte ich feststellen, du bist ein sehr fleißiger Netzwerker.

Ronny:

Was macht für dich einen sehr fleißigen Netzwerker aus?

Catharina:

Gute Frage, danke. Du bist sehr aktiv und gehst aktiv auf die Menschen zu, was ich sehr positiv finde. Du plauderst gleich mit jedem und bist sehr herzlich und sehr offen. Also so ist mir das aufgefallen. Aber diese Frage würde ich jetzt auch gerne an dich geben. Welchen Stellenwert hat Netzwerken für dich auch für deinen Job?

Ronny:

Für meinen Job, ich glaube, dass es total wichtig ist, wirklich wichtig ist. Und ich glaube auch einfach, dass ich viele der Sachen, die ich mache, das ist schon aufgerufen worden, Fußballnationalteam, oder ich habe neun Jahre die Vienna Capitals gemacht beim Eishockey, Tennisturnier in der Wiener Stadthalle, sieben Jahre Ringsprecher beim Boxen und so weiter. Das sind alles Resultate dessen, weil ich mit Leuten gesprochen habe, weil ich einfach gewusst habe, was ich möchte und natürlich dann auch einfach mit Leuten plaudern. Und so sehe ich das auch. Ich rede auch immer wieder mit Freunden, Verwandten und so weiter, die zum Teil auch selbstständig sind. Gerade für jeden, der selbstständig ist, aber nicht nur Selbstständige, sondern auch Angestellte, die einfach weiterkommen möchten, ist es wichtig, dass man Menschen kennt. Ich habe auch ein spannendes Buch gelesen „Who not how„. Es geht nicht so sehr darum, wie man etwas macht, sondern es geht vielmehr darum, dass du weißt, wer dir dabei helfen kann, irgendwo hinzukommen. Also sprich, dass du da ein Netzwerk aufbaust. Und es ist auch so, wenn Menschen an Netzwerken denken, die vielleicht eine negative Assoziation dazu haben, die denken sich, jetzt gehe ich zu einer langweiligen Netzwerkveranstaltung, dort geht jeder hin. Hallo, ich bin der so und so, ich mache das, aha, ja, ich bin der so und so, ich mache das, ok, ich kann dir nicht helfen, du kannst mir nicht helfen, gut, danke, tschüss.

Das ist es aber nicht, sondern es geht vielmehr darum, einfach jemanden kennenzulernen, auf der menschlichen Ebene, Stichwort Beachvolleyball zum Beispiel, oder bei Events, die halt einfach Spaß machen. Da weißt du in dem Moment, nicht jeder oder die wenigsten können dir wahrscheinlich weiterhelfen. Aber vielleicht kennt der wiederum jemanden, der dir weiterhelfen kann. Und vielleicht kannst du dem irgendwie weiterhelfen. Und das ist aber auch gar nicht der primäre Fokus. Sondern der primäre Fokus ist einfach zu verstehen, wer ist denn der Mensch, der dir gegenüber ist. Und egal, ob es ein Top CEO ist, ein Top Politiker oder ob das einfach jemand ist, der wie du und ich. Es sind alles Menschen, die ihre Bedürfnisse haben, die ihre Sorgen haben, vielleicht auch zu Hause gewisse Sorgen haben und so weiter. Wir lieben es, Menschen zu helfen, die wir gerne haben. Deswegen der erste Ratschlag: sei jemand, den man gerne hat.

Catharina:

Du hast auch erwähnt, deine Karriere ist in Schwung gekommen bei so einem Afterparty Netzwerkgespräch, so wie ich das irgendwie verstanden habe.

Ronny:

Genau, Netzwerkgespräch ist gut, das kann man natürlich so sagen, aber in Wirklichkeit, das war nach einem Sportuni-Fest um viertel sechs in der Früh oder für unsere deutschen Zuhörer um 5:15 Uhr. Also auf jeden Fall war es halt so, dass ich um diese Uhrzeit von diesem Clubschiff in Wien runter spaziert bin, es gab schon Sonnenaufgang, das war der 25.06.2009, weiß ich noch, weil das war der Tag, an dem Michael Jackson starb. Und eine Kollegin von mir ist gleichzeitig auch gegangen und die hat bei den Vienna Capitals (Anmerkung: Wiener Eishockey Mannschaft) gearbeitet, tut sie immer noch. Und ich halt dann so typisch um diese Uhrzeit: „Hey, Carina, suchst du noch einen Stadionsprecher bei den Caps?“ Und sie: „Keine Ahnung, ich frag mal.“

Und am nächsten Tag ruft sie mich an und sagt, ja, wir suchen gerade. Und dann, ein paar Gespräche später mit dem Manager: „Du bekommst eine Chance.“ Und das allererste Capital Match, das ich live gesehen habe, habe ich moderiert und die Musik gemacht. Also an sich ein totales Himmelfahrtskommando, aber es war großartig. Da musstest du wirklich schnell lernen oder du bist halt weg.

Aber auch da nochmal zum Thema Netzwerken. Vorab hab ich mich natürlich mit den ganzen Fanclubs zusammengesetzt. Was wollen die, was brauchen die, was ist für die wichtig? Und das war total wichtig, das zu verstehen. Das heißt, da geht es wirklich darum zu verstehen, was will der andere. Wie kann man mehr aus dem machen, was da ist.

Catharina:

Du hast es jetzt gerade erwähnt, für dich war das ein Himmelfahrtskommando. Aber das Tolle ist, du hast es einfach getan. Du hast es einfach gemacht. Und da schließe ich auch gleich meine nächste Frage an. Ich begegne Menschen, gerade wenn sie jünger sind oder am Start ihres eigenen Businesses oder der eigenen Karriere, die trauen sich dann gar nicht so über den Schatten zu springen. Also aus der Komfortzone raus: „Wie soll ich denn jemanden ansprechen?“ oder „Wie soll ich das einfach angehen?“ und „Wie soll ich mich trauen?“

Was hättest du denn für einen Tipp, gerade wenn man am Anfang ist, wie komme ich aus der Komfortzone? Wie springe ich über meinen Schatten, dass ich jemanden anspreche, für meine Ziele oder auch für das, was ich gerne tun möchte.

Ronny:

Also zunächst einmal musst du wirklich wissen, was willst du machen? Also wo möchtest du hin? Und das ist das Allerwichtigste. Nehmen wir ein Beispiel. Du weißt, dass du nach New York möchtest. Das ist mal das WAS, das ist das Ziel. Das WIE ist in dem Fall auch relativ schnell erledigt. Das WIE ist, naja gut, nehmen wir das Flugzeug. Das ist das Einfachste. Gut, passt. Es gäbe dann noch ein paar andere WIE‘s, aber das ist wahrscheinlich das naheliegendste. Das WARUM ist der Treibstoff, der es dort hinbringt. Wenn der WARUM groß genug ist, dann wirst du auch in New York ankommen. Wenn du aber nicht genug Treibstoff hinein getankt hast, dann wirst du irgendwann einmal so am halben Weg irgendwo über dem Atlantik plötzlich eine Bruchladung erleben. Und das ist genau der Punkt, wenn dein WARUM groß genug ist, dann findest du auch einen Weg. Und das ist auch das, wenn du voll davon überzeugt bist, dass du das gerne möchtest, dass das ist auch warum du da bist, es ist deine Erfüllung und deine Berufung, dann wirst du auch einen Weg finden dorthin. Und wenn ich jetzt zurückdenke, auch bei mir am Anfang, als ich endlich herausgefunden habe, was ich tun möchte, wie mache ich das jetzt?

Mich kennt keiner, ich kenne niemanden, jetzt stehst du da und beginnst bei null. Und plötzlich war es dann echt so, na gut, was möchte ich gerne machen? Telefon in die Hand nehmen: „Hallo, ich bin der Ronny und ich würde gern bei euch das moderieren.“ Also American Football Weltmeisterschaft zum Beispiel, da habe ich ein Jahr vorher mal einfach beim American Football Bund Österreich angerufen, beim AFBÖ und genau das war es. Nächstes Jahr ist die WM, ich würde gern moderieren. Wie schaut es denn aus? Wie funktioniert das? Und gleichzeitig natürlich habe ich einfach geschaut: aus jedem Kontakt, den ich irgendwie gekannt habe, der mir vielleicht irgendwie weiterhelfen kann oder mir jemanden anderen auflegen kann auf diesem Weg, wie kommt man da weiter? Dann gehst du vielleicht mal mit jemandem Mittagessen oder du schaust, wer kann dir weiterhelfen? Das WER jetzt noch viel wichtiger als das WIE nochmal. Das sind am Anfang oft diese leeren Kilometer, wo man sagt, na gut, jetzt habe ich den getroffen und es ist nichts Zählbares passiert. Und du wirst am Anfang wahrscheinlich oft diese Erfahrung machen, dass du nichts Zählbares rausholst.

Aber irgendwann kommt der Punkt, wo das Ganze dann Fraktion aufnimmt. Wo du dann auf einmal plötzlich Momentum, heißt das im Sport, bekommst. Also wo plötzlich das Ding zum Laufen beginnt. Und dann ist es natürlich einfacher. Wenn du dann deine Erfahrung gemacht hast, dann hast du schon wiederum auch mehr Wert, den du bringen kannst, der anderen Person. Und so weiter. Natürlich, je mehr Wert du bringst, desto einfacher wird es dann.

Catharina:

Du hast ja auch mal was Lustiges erzählt von deinem Auslandsjahr in Amerika.

Ronny:

Ja, das stimmt. Aber nochmal zu dem, wenn dich sowas aufhält, dann ist dein WARUM nicht groß genug. Wenn dein WARUM groß genug ist, dann wirst du einen Weg finden, darüber zu kommen. Dass sich das nicht aufhält, dass sich nichts aufhalten lässt von sowas. Weil wenn du weißt, extremes Beispiel, wenn dir jetzt jemand eine Pistole an den Kopf hält, dann wirst du einen Anruf machen. Oder dann wirst du irgendwie einen Weg finden. Ist natürlich ein sehr extremes Beispiel, aber gleichzeitig hast du einen riesen WARUM. Das heißt, wie groß ist dein WARUM?

Und auch zu meinem Auslandsjahr, was du gesagt hast. Ich war mit 16 Jahren in der Highschool in Amerika und das Spannende war, oder eines der tollsten Sachen, war nicht nur das, dass ich natürlich großartig Englisch gelernt habe, aber auf der anderen Seite, was für mich noch persönlich viel wichtiger war, ich konnte mich neu erfinden. Weil natürlich gerade wenn du aufwächst, aber auch so, wir sind ja immer in einem gewissen Peer Pressure, also immer, dass die Menschen um uns herum gewisse Erwartungen an uns haben. Und wir als Menschen, wir sind ja Herdentiere im Grund und da ist es ja doch so, dass wir gerne Erwartungen erfüllen. Und wenn aber plötzlich du ein komplett neues Umfeld hast, die keine Erwartungen an dich haben, dann kannst du komplett dich so erfinden, wie du gerne sein möchtest.

Und das war für mich damals: Also, ich bin jetzt zehn Monate hier, ich bin jetzt einfach mal so wie ich sein möchte. Und schau mal, was passiert. Entweder es gefällt ihnen, oder es gefällt ihnen nicht. Wenn es ihnen gefällt, großartig. Wenn es ihnen nicht gefällt, ich bin in zehn Monaten wieder weg. Also so gesehen dachte ich mir, ich probiere es einfach. Und es hat dann zum Glück den Leuten auch gefallen. Und das war natürlich auch so eine Bestätigung, „Hey cool, ich sollte wirklich mehr so sein wie ich bin.“ Und das habe ich dann natürlich auch so mitgenommen.

Catharina:

Super, also der Gedanke, ich habe eigentlich nichts zu verlieren, weil was kann mir schon passieren?

Ronny:

Und es gibt nichts Schöneres, wenn du das lebst, also die Person lebst, die du im Kern auch wirklich bist und die du sein möchtest. Ein jeder erfolgreicher Mensch ist ja nicht so auf die Welt gekommen. Ein jeder erfolgreicher Mensch hat das geschaffen. Und hat sich selbst geschaffen, die Version von sich. Ich habe einen schlauen Spruch gehört: „Du musst die Version von dir sein oder werden, die die Person in dein Leben zieht, die du gerne hättest.“

Das heißt aber nicht, dass du dich verstellst, sondern dass du auch wirklich die Person im Leben werden musst, die du gerne sein möchtest.

Catharina:

Das ist schön gesagt. Du hast auf deiner Website www.ronnyleber.com auch einen eigenen Blog und da schreibst du sehr coole Artikel; unter anderem hast du einen Artikel zum Thema Netzwerken veröffentlicht. Da habe ich herausgelesen, du gehst in Anlehnung an Chet Holmes an die „Dream 100“ und gibst die Tipps, suche dir eben Dream 100. Jetzt meine Frage an dich, hast du deine persönlichen Top 100 Wunschnetzwerkkandidaten oder Multiplikatoren, wenn ich das so sagen kann, beziehungsweise wie gehst du denn strategisch vor, um diese Dream 100 zu treffen?

Ronny:

Vielleicht noch einen Schritt zurück, was überhaupt die Dream 100 sind und auch Chet Holmes. Chet Holmes hat damals gearbeitet für Charlie Munger. Charlie Munger ist der Business Partner von Warren Buffett und selbst auch ein unglaublich erfolgreicher Mensch, auch Multimilliardär, Investor, genauso wie Warren Buffett. Und Chet Holmes hat damals gearbeitet bei Magazinen von Charlie Munger. Er war im Verkauf tätig. Es ging dann darum, dass seine Leistung daran evaluiert wurde, wie viel Werbung verkauft wird. Und dann hat er festgestellt, dass es insgesamt 400-500 potenzielle Unternehmen gibt, die Werbung schalten. Aber dann hat er festgestellt, es sind nicht diese 4 bis 500, sondern in Wirklichkeit sind es nur um die 100 gewesen, die wirklich relevant sind. Also die echt relevant sind auch im Sinne von Umsatz und so weiter. Also es bringt dann nicht wirklich den Dominostein zum Umfallen, sondern wirklich die Frage ist dann, was sind denn diese Dominosteine, auf die ich mich konzentrieren muss?

Was sind die wichtigen Punkte? Und das ist dann, so kam mir dann mit den Dream 100 so auf die Art, das sind die, um die muss ich mich wirklich kümmern. Das sind die potenziellen Kunden, das sind die Opinion Leader, das sind die Medien und so weiter. Also das heißt, in deinem Bereich, was auch immer dein Bereich ist, wer sind die Leute, die dir weiterhelfen können? Weil es sind die Leute, die, um an dein Ziel zu kommen, was auch immer sein Ziel ist, sei es als Unternehmen, sei es als Person, wer kann dir da weiterhelfen? Wie gesagt, Persönlichkeiten, das können Influencer sein, das können Medien sein, das können Unternehmen sein und natürlich auch, wer sind genau die Personen? Und dann herzugehen, was ist meine Strategie, um die jetzt zu servicieren, zu hofieren. Und er hat es dann geschafft, aufgrund dieser Taktik, dass innerhalb von vier Jahren alle bei ihm Werbung geschaltet haben.

Du brauchst am Anfang, wenn du so hohe Kaliber angehen möchtest oder wenn du sehr ambitionierte Ziele hast, dann brauchst du mal einen der aufspringt. Und dann kommen zwei, drei weitere und so weiter. Und dann geht es weiter. Es ist halt irgendwie egal welches Unternehmen du startest, wenn du einen Podcast hast, dann geht es mal auch darum, welche Gäste habe ich denn da und wenn ich einen sehr bekannten Gast drinnen habe, dann ist es wiederum einfacher, weitere Gäste zu bekommen. Weil bei mir war schon dieser und jener oder diese und jene zu Gast. Und genau darum geht es. Und natürlich auch sich zu überlegen, wer sind diese Menschen? Und das kann man wirklich systematisch angehen.

Catharina:

Ja, super. Ich sage auch immer, viele verbinden Netzwerken immer mit reinem Verkauf, also Kundenakquisition. Ich sage immer, Netzwerken ist ja viel, viel mehr. Netzwerken ist nicht nur Kundengewinnung, ja, am Ende des Tages schon auch. Vorrangig ist aber Kooperation. Oder Kontakte, die zu Kooperationen werden und aus der Kooperation entstehen dann langfristig auch Kunden. Aber ich finde Netzwerken ja viel größer als jetzt nur Kundenakquise oder so. Also das wird mir auch sehr oft gespiegelt im Gespräch.

Ronny:

Ich habe zu sehr vielen Kunden ein sehr amikales Verhältnis. Mir macht es viel mehr Spaß zu arbeiten mit jemandem, wenn es lustig ist, wenn es Spaß macht. Das ist ja viel cooler, als einfach herzugehen und zu sagen, ja, grüß Gott, ich bin der Herr so und so und alles total förmlich. Also ich habe schon gerne Spaß beim Arbeiten.

Catharina:

Ich glaube wir alle. Ja, jetzt sagst du Netzwerke sind ganz wichtig. Das wissen wir auch alle. Viele von uns haben allerdings Respekt vor diesem intensiven Zeitaufwand.

Ronny:

Ich meine alles im Leben braucht seine Zeit. Und das ist auch das Einzige, was wir nie wieder zurückbekommen werden. Wenn du irgendwo Geld versenkst, dann kannst du das Geld wieder zurückverdienen oder zurückerlangen. Diese Ressource Zeit hat der mächtigste Mensch der We t genauso viel. Wie schaffst du es, dass du jetzt wirklich aktiv, strategisch, netzwerkst und das in deinen Alltag integrierst? Ich habe die selbe Anzahl an Sekunden, an Minuten, an Stunden, jeden Tag und jede Woche. Und Zeit ist ja grundsätzlich immer die Frage der Prioritäten. Es gibt ja nicht das „Ich habe keine Zeit“, weil Zeit haben alle gleich viel. Sondern, wofür nehme ich mir die Zeit? Und beim Netzwerken und bei Netzwerkveranstaltungen sind für mich zwei Dinge relevant. Zum einen einmal, ist es ein Event, wo Menschen sind, die, wenn ich das rein aus netzwerktechnischer Sicht sehen würde, die einen Mehrwert bringen können. Der eine Aspekt. Der andere Aspekt ist, gehe ich da gerne hin? Macht es mir Spaß. Ist es lustig, weil wenn mir das keinen Spaß machen würde, mit Menschen zu reden, dann wäre es eine Qual, dann wäre es wirklich nicht lustig.

Aber dadurch, dass es mir Spaß macht, dass ich es gerne mache – Stichwort Beachvolleyball zum Beispiel – es gibt ja nicht nichts Schlimmeres, als ein paar Tage lang beim Beachvolleyball mit nettem Buffet und sich mit netten Leuten zu unterhalten, sich nebenbei ein paar Mal ein Match reinzuziehen mit cooler Stimmung. Das ist doch ein wunderbares Ambiente und da nehme ich mir auch gerne Zeit dafür. Jeder kennt auch so Netzwerkveranstaltungen, wo schon „Netzwerkveranstaltung“ draufsteht, das ist schon ein Anzeichen, dass ich nicht hingehe. Das ist dann echt so, naja gut, das könnte ein langer Abend werden. Aber wenn es etwas Cooles ist, etwas Lässiges, dann mache ich das gerne. Und vielleicht kann man da auch jemanden mitnehmen. Vielleicht kann man da auch einfach auch zu zweit kommen. Es ist schon noch immer der Gedanke, dass man die Möglichkeit hat, mit Leuten zu reden, also mit anderen Leuten zu reden. Das ist vielleicht auch ein Punkt, wenn man zum Netzwerken geht und man geht jetzt hin mit seinem Lebenspartner zum Beispiel und ist dann total nur auf den fixiert oder mit einem Date beispielsweise. Das ist vielleicht nicht die beste Option, um da zum Netzwerken zu gehen. Aber auf der anderen Seite ist es schon einfach, dort offen zu sein, offen zu sein und locker zu sein.

Catharina:

Ich finde auch, Netzwerken sollte mit Leichtigkeit gehen, es sollte Spaß machen. Ja, du sagst, es ist Schmähführen. Wenn du dann dastehst und gezwungen wirst, denkst du, ich muss ja mit jemandem reden. Ich habe schon jemanden getroffen, der hat gesagt, Netzwerken bereitet mir körperliche Schmerzen, weil er das so anstrengend findet, Leute anzusprechen oder generell ständig zu reden. Ich glaube, es muss wirklich vom Herzen herauskommen. Deswegen finde ich, ist es auch die innere Einstellung wichtig, die ich dazu habe.

Ronny:

Es gibt einen Event in Wien, das heißt „Sport & Marke“. Das ist einmal im Jahr. Da sind natürlich auch viele Menschen aus der Sportbranche, aber auch aus der Wirtschaft dort. Ich gehe da auch immer ganz gerne hin, weil es einfach ein nettes Event ist. Ich höre mir das gerne an, die Vorträge. Da sind spannende Sachen dabei. Da habe ich einen Vortrag gehört vor ein paar Jahren, über die Tour-de-France. Von einem, von der Tour-de-France. Ich selbst, Riesen-Tour-de-France Fan seit Jahrzehnten. Und gleichzeitig habe ich auch eine Möglichkeit gesehen, da könnte vielleicht eine Opportunity sein, auch um gemeinsam zu arbeiten. Und dann sehe ich den Sprecher draußen am Buffet stehen. Da bin ich natürlich hingegangen: „So, mit dir wollte ich auch noch reden.“ Es ist doch nichts Schlimmes dabei. Es wird jetzt nicht passieren, dass einer sagt „Mit dir rede ich aber nicht.“ Also was soll denn passieren?

Catharina:

Genau, ich sage das auch immer. Das stimmt. Ja, jetzt hast du ganz viel schon erzählt, aber vielleicht gibst du uns noch einen Einblick, wie du denn aktiv netzwerkst. Also wie würdest du meinen, kommt man in die Medien? Wie kann man denn die passenden Kontakte finden, um sich mit einer Person zu verbinden?

Ronny:

Okay, also ich persönlich finde Events enorm wichtig. Also das heißt aber nicht jedes Event, sondern wirklich bei Events auch selektiv sich anzuschauen, was ist es denn wert. Und gerade am Anfang weiß man gar nicht, was es wert ist. Aber okay, vielleicht kennt man jemanden, der einem ein paar Tipps geben kann. Oder natürlich zu schauen, wo sind denn die Menschen? Beispielsweise für mich ist die Marketingbranche sehr spannend, weil das Leute sind oder Eventmanager, die halt auch Events machen, die einen Moderator oder einen Keynote Speaker brauchen, wo sind die? Das heißt auch zu überlegen, wo ist denn deine Zielgruppe? Wo gehen die hin? Zu welchen Sachen? Welche Kongresse besuchen die zum Beispiel? Dann auch zu schauen, kann ich vielleicht mit jemandem Mittagessen gehen? Heutzutage zum Beispiel LinkedIn. Es ist ein unglaublich mächtiges Tool. Du kannst bei jedem Unternehmen auch reinschauen, zum Beispiel, bei dem Unternehmen, welche Personen arbeiten dort, welche Position haben die und welche Position ist für mich relevant, interessant und dann mit denen da auch einen Kontakt herstellen über LinkedIn und dann vielleicht auch mal irgendwie mit denen, sei es ein Zoom Meeting, wenn die weiter weg sind, oder sei es mal persönlich sich zu treffen.

Was natürlich großartig ist, weil du bekommst einfach einen Eindruck, wenn du jemanden persönlich triffst. Ich versuche regelmäßig mit jemandem Mittagessen zu gehen. Das mache ich immer wieder. Also auch mit Kunden, um den Kontakt aufrecht zu erhalten oder zum Beispiel auch mit Leuten, wo man sagt, das könnte etwas Spannendes sein. Man weiß noch nicht genau, wie man sich da weiterhelfen kann, aber schauen wir einfach mal. Lass uns mal zusammensetzen und lass uns mal einfach quatschen und kennenlernen. Und ja, natürlich, wie gesagt, auf sozialen Medien, auch LinkedIn ist zum Netzwerken ein mega cooles Tool. Das heißt aber einerseits dein Netzwerk dort aufbauen und auf der anderen Seite auch einen wertvollen Content für deine Community oder für deine Zielgruppe zu bringen.

Catharina:

Da gibt es hier ganz viele Möglichkeiten. Jetzt hast du von Events gesprochen und Mittagessen. Jetzt stand aber im Frühling 2020 mehr oder weniger die Welt still, vor allem in der Eventbranche. Wie hast du es denn geschafft, weiter zu Netzwerken bzw. in den Köpfen der Kunden oder deiner Partner zu bleiben, wenn du jetzt nicht aktiv irgendwo hingehen kannst? Was war deine Online-Strategie fürs Netzwerken?

Ronny:

Ich habe genau 2020 begonnen mit dem Blog. Eigentlich war das schon die Idee für 2020, da zu starten und dann wollte ich gerade im März 2020 den ersten Blogpost launchen. Und plötzlich Lockdown und ich dachte mir, gut, das was ich jetzt eigentlich geplant habe, interessiert jetzt keine Sau im Moment gerade. Jeder hat irgendwie damit zu tun, herauszufinden, was ist denn das jetzt eigentlich, was da gerade passiert. Natürlich muss ich dann innerhalb von kürzester Zeit dann auch einen angepassten Content bringen, also etwas, was irgendwie zumindest zu dem Zeitpunkt hin relevant war und dann natürlich auch zu schauen, wie sich das Ganze aufgelockert hat, was kann ich da rausbringen, welche Blogposts relevant sind, die interessant sind. Und natürlich auch regelmäßig über soziale Medien, das ist immer wichtiger geworden, ab und zu dann Zoom Meetings zu haben. Zoom Meetings waren das Äquivalent zu „Wir gehen Mittagessen“. War jetzt nicht ganz so der persönliche Touch, wie wirklich face to face zu sein mit jemandem, aber auf der anderen Seite ist es schon etwas, wo man sagt, hey, ist trotzdem zumindest etwas, was besser ist, als einfach nur zu telefonieren.

Catharina:

Du bist auch Virtual Host, so nennst du dich, auf deiner Website. Was genau heißt denn das?

Ronny:

Das kommt eben auch aus dieser Zeit. 2020 habe ich damals auch gerade die Website wieder neu strukturiert. Und da zu dem Zeitpunkt natürlich gerade virtuelle Geschichten ganz hoch im Kurs waren, weil natürlich keine „In person“ Events möglich waren, habe ich speziell für Virtual, dann geschaut, ok, einerseits Virtual oder auch Hybrid Events, du musst ja nochmal anders die Menschen adressieren, als wenn sie vor dir sind. Im Vergleich zu, wenn ich jetzt nur an eine Kamera rede und mir denke, was mache ich, ich sehe die andere Person vielleicht nicht mal. Wer ist denn das? Oder wie reagieren die jetzt gerade? Aber auch als Moderator, auch bei Events, die virtuell stattfinden oder die hybrid stattfinden, muss man trotzdem auch beide Seiten bedienen. Das heißt, du musst die bedienen, die vor Ort sind, aber auch die bedienen, die irgendwo auf der Welt gerade zugeschaltet sind. Und somit ist es nochmal ein eigenes Skillset, das du mitnehmen musst, weil du natürlich in dem Fall wirklich dann auch die Kamera bedienen musst. Und du musst wissen, wie gehe ich mit der Kamera um, wie „engage“ ich auch die Menschen, die zu Hause sind, also die vor dem Bildschirm sind, damit es auch für die eine Experience oder eine Erfahrung ist. Und nicht nur ein „Ok, ich sitze jetzt irgendwie im 75. Webinar“ , sondern dass ich wirklich dann dort bin und auch gefesselt und dabei bin und es sich anfühlt wie ein Event.

Catharina:

Also so Aktivierung anstatt von Berieselung.

Ronny:

Auch unser Event, das wir zusammen gemacht haben, war ja auch hybrid. Auf der einen Seite, hatten wir ein paar 100 Leute vor Ort. Und gleichzeitig waren halt tausende mittels Kamera mit dabei. Nicht nur, ein Vor-Ort-Event und die anderen sind einfach mal so die Mäuschen, die im Hintergrund zuschauen, sondern dass die auch wirklich aktiv mit eingebunden werden.

Catharina:

So der Kampf gegen das schwarze Bild im Zoom oder so? Hast du da einen Tipp?

Ronny:

Das schwarze Bild im Zoom? Wenn die Zuschauer sich abdrehen mit der Kamera. Das ist oft eine Kulturfrage. Sei es eine Firmenkultur, sei es einfach, wie hat das Unternehmen wie handhabt, z.B. ein Unternehmen, wenn das ein Event ist, auch wirklich die Leute aufzufordern, schon vielleicht auch schon vorab, „Das ist ein On-Camera Event, auch zieh dich entsprechend an, oder zieh dich überhaupt an, dass du auch die Möglichkeit hast, die Kamera aufzudrehen.“ Und natürlich die Leute aufzufordern, „What you give is what you get.“

Also das, was du jetzt hineinsteckst, kommst auch zurück und deswegen sei voll dabei. Sieh das wie ein echtes, wie ein „In-Person“ Event und dreh die Kamera auf, so können wir miteinander interagieren und natürlich müssen auch die technischen Voraussetzungen vor Ort da sein, dass ich auch die anderen Menschen sehen kann.

Catharina:

Du hast jede Menge gute Tipps auf deinem Blog, auch jede Menge gute Postings geschrieben zum Thema. Ja, wenn wir jetzt beim Online-Thema sind: Du bedienst ja sehr viele Social Media Kanäle, unter anderem dein Highlight Facebook. 114.000 Follower auf Facebook. Wie baut man sich so eine riesige Community auf Facebook auf?

Ronny:

Facebook ist relativ einfach. Du kannst eine Community aufbauen, auch indem du Werbung schaltest. Das heißt, dass du auch gerade um so eine Community aufzubauen, musst du natürlich schauen, dass du Follower bekommst. Aber Follower an sich ist das eine, das ist eine Zahl. In Wirklichkeit, was aber wichtig ist, dass du wirklich da drin auch Engagement kreierst, dass du wirklich auch einen Content kreierst, der die Menschen interessiert. Meine Lieblingsplattform ist LinkedIn im Moment gerade, weil LinkedIn auch organisch noch großartig funktioniert. Das heißt, dass du auch wirklich, wenn du Content hinausbringst, der für deine Zielgruppe interessant ist, dann kommt da echt was zurück und dann kannst du organisch unglaubliche Reichweiten erzielen. Ich habe viele Posts, wo ich von den Views her, also wie viele Menschen das sehen, fast 100% an Exposure bekomme. Was cool ist ohne irgendwie dafür zu zahlen. LinkedIn ist fantastisch, muss ich sagen. Gerade was das Netzwerken angeht, was den beruflichen Aspekt angeht, bin ich voll der Fan von. Das ist wirklich großartig. Also für das Business Netzwerken gibt es eigentlich nichts Vergleichbares.

Catharina:

Da sind wir jetzt auch schon so ein bisschen in Anlehnung an das Thema Persönlichkeitsentwicklung. Und ich finde das ja sehr spannend. Diese Leidenschaft teilen wir da auch. Erzähl mal, also du bist einer von 100 Tony Robbins Trainern weltweit. Und mir wurde geflüstert, du warst damals der jüngste Trainer überhaupt, stimmt das so? Beziehungsweise erzähl mir vielleicht darüber, was kannst du mitnehmen davon? Wie kommt man denn an eine Größe von Tony Robbins ran? Ich habe auch gehört, er hat dich sogar eingeladen, weil er so begeistert war von deinem Engagement, richtig?

Ronny:

Vielleicht mal einen Schritt zurück noch zu dem Ganzen. Es ist so, dass ich mit 20 Jahren mein erstes Tony Robbins Buch gelesen habe. Und dann war ich mit 21 Jahren, 2001 damals, zum ersten Mal auf einem Seminar von Tony. Auch auf mehreren damals. Und das war zu einer Zeit, wo hierzulande noch niemand Tony Robbins gekannt hat. Also kaum, jemand, vielleicht bei irgendwelchen Strukturvertrieben oder bei irgendwelchen Network Marketing Unternehmen. Da gibt es einen in Amerika, der macht ganz wilde Sachen. Mein erstes Seminar war in Frankfurt, da waren 7.000 Leute im Jahr 2001. Also es war jetzt nicht irgendwie so, dass es deswegen leer war, aber natürlich war es dennoch ganz anders als heute. Heutzutage kennen ihn sehr viele. Es ist eher so, dass du mehr Menschen findest, die Tony Robbins kennen, als die, die ihn nicht kennen. Und damals, da kannte ihn so ziemlich gar niemand. Das heißt, ich habe natürlich mal die ganzen Seminare als Teilnehmer gemacht. Danach bin ich als Freiwilliger immer wieder zurückgekommen.

Und dann bin ich befördert worden zum Trainer. Nach etlichen Jahren. Es ist keine Fulltime Beschäftigung, sondern wenn ich Zeit habe und sage, hey, da ist ein Seminar, das würde ich gerne machen, das finde ich cool. Und dann natürlich, wenn die einen Bedarf haben, dann bin ich dabei, und so ist halt das ganze System. Und es ist unglaublich spannend, auch Stichwort Netzwerk, ein globales Netzwerk zu haben, weil du hast dort unglaublich erfolgreiche Menschen aus aller Welt. Du hast dort auf den Seminaren auch Milliardäre, vom Milliardär bis zu dem oder derjenigen, die jetzt irgendwie die letzten Möbel verkauft hat, damit sie sich noch ein Seminarticket leisten kann. Dazwischen hast du alles. Das ist unglaublich spannend, da irgendwie auch diese Reise zu sehen. Und auch diese Connection. Du siehst aber auch, dass egal wie erfolgreich jemand ist im Leben, es gibt immer ein anderes Level. Es gibt immer noch mal etwas, wo du wachsen kannst. Jeder kann wachsen.

Catharina:

Jeder kann wachsen, das finde ich auch mega spannend. Ich finde, es ist auch wichtig zu wachsen. Jemand, der sagt, interessiert mich nicht, warum soll ich mich da jetzt weiterbilden, der bleibt ja stehen und Stillstand ist ja mehr oder weniger tot.

Ronny:

Ja, in der Natur ist es so, alles was nicht mehr wächst, stirbt. Eine Pflanze, die nicht mehr wächst, die stirbt. Und somit ist es auch wirklich wichtig, dass du dich auch selber immer wieder veränderst, dass du dich auch selber, also sprich fortentwickelst oder nach vorne entwickelst. Und aber nicht nur einfach entwickelst, sondern dass du bewußt sagst, wie möchte ich mich denn entwickeln, in welche Richtung soll es denn gehen.

Catharina:

Es gibt ja auch die Theorie, dass sich das Weltwissen alle paar Jahre sozusagen verdoppelt oder so. Das heißt, was ich heute weiß, ist morgen nur mehr die Hälfte wert. So übertrieben gesprochen. Was auch stimmt, wenn ich denke, ich habe vor 20, 25 Jahren studiert. Was ich damals gelernt habe, ist heute eigentlich total überholt. Social Media war damals kein Thema.

Ronny:

Im Mittelalter gab es ja noch Universalgelehrte wie ein Leonardo da Vinci, ein Isaac Newton, ich glaube auch Humboldt war der allerletzte Universalgelehrte. Wo man ja damals gesagt hat, das ist eine Person, die all das Wissen was es im Moment gerade gibt auf der Welt in sich vereint. Das wäre heutzutage nicht mal mehr im Ansatz möglich. Also, dass da noch ein Universalgelehrter ist, der einfach über alles, was da irgendwie gelehrt wird, auch an der Uni oder weiß Gott wo, alles weiß.

Catharina:

Der heißt heute Google, aber weiß auch nicht alles. Genau, aber weil wir jetzt über Tony Robbins eben schon gesprochen haben, natürlich gibt es viele die ihn kennen, für die die ihn nicht kennen, ist es jetzt auch keine Schande ihn nicht zu kennen, aber es wäre sehr schlau, sich da mal reinzulesen. Er hat über 50 Millionen Menschen schon motiviert eben für sich selbst ein besseres, erfolgreicheres, gesunderes, zufriedeneres Leben zu führen.

Ronny:

Nicht nur Motivation – auch Tony sagt, zu ihm kommen gar nicht die Leute, die motiviert werden möchten, weil die Leute, die zu ihm kommen, sind schon motiviert. Sondern er sieht sich eher als „Strategist“, als jemand, der Strategien hat, als Nummer eins Life & Business Coach der Welt, was er auch definitiv ist.

Catharina:

Was macht er so anders als andere Speaker? Was können wir von ihm lernen? Was hast du für dich mitgenommen?

Ronny:

Was so anders ist auf einem Tony Robbins Seminar als auf einem anderen Seminar: ein jeder, der schon mal auf einem Seminar war, der weiß, okay, da höre ich vielleicht unglaublich schlaue Sachen, und denke mir, ja, das wäre vielleicht gar nicht so schlecht, wenn ich das selber auch mache. Das könnte Sinn machen. Und wer von uns war schon mal auf einem Seminar, wo er was unglaublich Schlaues, Tolles gelernt hat, und dann kommt er wieder in den Alltag und macht davon genau nichts. Ja, wahrscheinlich die meisten, die schon mal auf einem Seminar waren. Das Spannende bei Tony ist, dass das Seminar eine derartige Intensität hat, körperliche Intensität, also dass du so tief gehst, dass du direkt dort Veränderungen machst auf dem Seminar, aber Veränderungen nicht nur rational, nicht nur im Kopf, nicht nur emotional, sondern im Körper. Dass jede Zelle deines Körpers weiß, das ist jetzt anders. Und wenn das dein Körper weiß, dann ist es nicht anstrengend. Beispielsweise ein Nichtraucher braucht jetzt nicht darüber nachdenken „Nehme ich jetzt eine Zigarette oder nehme ich keine.“ Einer, der aber Raucher ist, würde aber gerne rauchen und denkt „Ich sollte jetzt vielleicht nicht rauchen…“ – der denkt dann jedes Mal nach: „Naja, vielleicht nur eine oder so.“

Für Nichtraucher stellt sich die Frage nicht. Und genau dasselbe ist natürlich in jeglicher Entscheidung. Wenn ich eine Entscheidung komplett mit dem ganzen Körper treffe, ein Vegetarier, wenn ich mich entschieden habe, kein Fleisch zu essen, mit dem ganzen Körper entschieden habe, dann brauche ich nicht darüber nachdenken. Wenn ich mich aber nur so im Kopf denke „Ich esse jetzt kein Fleisch. In Wirklichkeit ist meine Lieblingsspeise ein Schnitzel. Aber ich esse jetzt kein Fleisch.“ Dann ist es jedes Mal ein Ringen, es ist jedes Mal ein Aufwand im Kopf. Und irgendwann einmal setzt sich der Körper durch, weil sich nichts verändert hat. Du musst dich komplett verändern. Rational, emotional und auch physisch.

Catharina:

Ich war selber noch nie bei Tony Robbins, nächstes Jahr ist es soweit. Aber ich durfte schon andere Seminare besuchen, die in einem ähnlichen Format waren. Da kommt diese Begeisterung rüber. Und da ist er mehr oder weniger der Master in dem Bereich. Wie schaffst du es denn, jetzt wenn du moderierst, diese Begeisterung zu vermitteln? Wie kannst du dein Publikum fesseln? Was ist da deine Taktik?

Ronny:

Zuerst einmal musst du verstehen, wer ist dein Publikum? Du musst wissen, wer ist dein Publikum? Wer ist das da draußen? Vielleicht noch einen Schritt zurück. Als allererstes überlege ich mir, was ist mein Ziel? Was ist das Ziel? Was ist das Ziel der Veranstaltung? Was ist das Ziel des Events? Was ist auch das, warum dieses Event eigentlich passiert? Und gleichzeitig auch, was ist das Ziel der Veranstaltung? Was ist mein Ziel? Danach schaue ich, wer ist dort vor Ort? Also wer ist das Publikum? Warum sind die dort? Was ist das emotionale Involvement von denen? Wenn ich dir ein Beispiel gebe, nehmen wir das Fußballnationalteam her. Ich werde das Ganze ganz anders angehen, bei einem Spiel gegen Deutschland oder einem Freundschaftsspiel gegen Lichtenstein. Bei einem Freundschaftsspiel gegen Lichtenstein, da weißt du, naja gut, das wird jetzt nicht irgendwie so ein Match sein, wo dann irgendwie fünfmal die Welle durchs Stadion geht. Da erwartet sich jeder einen Sieg, es erwartet sich jeder einen hohen Sieg. Und da sind die Erwartungen so hoch, dass es schon sehr schwer ist, das zu erfüllen. Oder vor allen Dingen noch schwerer, das über zu erfüllen. Ganz anders gegen Deutschland.

Und das ist vollkommen egal, ob das ein Freundschaftsspiel ist gegen Deutschland oder ob das ein WM Finale ist. Weil für uns ist jedes Spiel gegen Deutschland ein WM Finale. Und wenn du da hin gehst, und ich hatte mal das Vergnügen am 2. Juni 2018, Österreich gegen Deutschland als Stadionmoderator zu moderieren in Klagenfurt. Ich habe mich schon Monate davor darauf gefreut und ich wusste natürlich, erstens weißt du gegen Deutschland, wird das Stadion voll sein. Also egal welches Stadion in Österreich, das wird voll sein. Und gleichzeitig natürlich, du weißt auch diese Emotionen, du musst diese Emotionen, du musst dein Publikum verstehen. Gerade zum Beispiel gegen Deutschland, da weißt du, naja, so oft haben wir noch nicht gewonnen. Und 2018 war es natürlich so, der letzte Sieg – die Jüngeren konnten sich nicht daran erinnern – der letzte Sieg davor war 1986. Also das ist schon ein Weilchen her. Wir haben so oft gut gespielt, am Schluss sind wir dann trotzdem mit leeren Händen dagestanden. Das war das Motto in einem Satz gesagt. Und gleichzeitig musst du verstehen, dass wenn jeder dorthin geht, trotzdem mit diesem Funken Hoffnung hingeht, aber heute ist anders. Heute bin ich dabei, das wäre doch was.

Das wäre ein Wahnsinn, wenn wir da gewinnen. Das wäre unglaublich. Das ist etwas Epochales. Und dann war es so an diesem Tag, das war ein ganz besonderer Tag. Es war eben 18 Uhr Spielbeginn gewesen und es hat dermaßen geregnet, dass das Match immer nach hinten verschoben wurde. Und es war schon ganz knapp dran, abgesagt zu werden. Ich dachte mir schon, ich mag jetzt nicht der sein, der dem vollen Stadion sagt, schön, dass du da warst, geh jetzt nach Hause. Und wir sehen heute kein Spiel mehr. Und naja, aber dann mit 100 Minuten Verspätung, um 19.40 Uhr wurde tatsächlich angepfiffen. Halbzeitstand 0 zu 1, also Deutschland hat geführt, der Weltmeister zu den Zeiten noch, der regierende Weltmeister. Und dann am Schluss 2 zu 1 für Österreich gewonnen. Natürlich waren die Emotionen in dem Stadion unglaublich. Also es war so „wow, so cool, so geil“. Und mein Job ist es einfach, diese Emotionen, die da sind, zu verstehen, mitzunehmen und größer zu machen. Daraus noch mehr zu machen. Und das war einfach total cool.

Catharina:

Weil wir jetzt beim Fußball sind: erzähl uns doch bitte deine Erfindung, weil du von der Welle gesprochen hast. Ich finde das ja total süß. Erzähl mal.

Ronny:

Ach so, du meinst die Lichterwelle. Ja. Wir hatten nicht nur damals gegen Deutschland eine Spielverzögerung von 100 Minuten, sondern wir hatten im Juni 2022 eine, naja, einen Stromausfall im ganzen Prater in Wien. Und so auch im Ernst-Happel-Stadion. Wir hatten zwar Aggregatoren, wir hatten Ton, wir hatten aber kein Flutlicht. Und ohne Flutlicht kannst du nicht spielen. Das heißt, um 20.45 Uhr war Spielbeginn gewesen, 20.15 Uhr war auf einmal während des Warmups Flutlicht weg. Und du denkst, okay, es war noch hell genug, dass die ein bisschen aufwärmen, aber du wusstest, ohne Licht braucht man nicht spielen. Wir konnten nichts machen. Aber der Strom war noch da, wir machen mal weiter. Und dann ging es natürlich darum, das Publikum zu unterhalten. Gleichzeitig wussten wir aber nicht, wo es eigentlich hingeht. Also wir wussten nicht, wird heute noch gespielt? Wann wird heute gespielt? Da wusste man nicht, ob der Strom noch kommt, ob das Licht noch kommt oder nicht? Und so bist du mal da und dann hat es geheißen, um 20.15 Uhr sehen wir weiter, ob es um 20.45 Uhr losgeht. 20.35 Uhr hat es dann geheißen, es könnte sein, dass es sich noch ein paar Minuten verzögert. Und irgendwann gab’s überhaupt keine Kommunikation mehr und wir so okay, wir machen halt weiter und irgendwie versuchen wir das Publikum zu unterhalten. Ich hab immer wieder überlegt, ja, was kann man jetzt spielen, was kann man jetzt machen, also auch von der Musik her, was können wir machen? Und dann sage ich so zu meinem Co-Moderator: „Andi, ich habe eine Idee.“ Ich so: „Mach‘ mal einen Donauwalzer.“ Und er: „Was machen wir jetzt mit einem Donauwalzer? Wofür das gut ist?“ Ich: „Na, pass auf. Wir haben jetzt ein dunkles Stadion. So etwas hast du nie. Das Stadion ist immer hell. Beim Konzert ist es anders. Aber beim Sportereignis ist es immer hell. Machen wir eine Lichterwelle. Das heißt, wir machen eine normale Welle, aber jedes Mal, wenn die Hände nach oben gehen, hast du das Handy mit der Taschenlampe eingeschaltet, dass zuerst im Schoß liegt und dann beim Aufstehen hoch und dann geht das Licht rauf. Dann soll also die Welle durchs Stadion gehen und das Ganze zu den Klängen des Donauwalzers. Andi: „Du glaubst es funktioniert, das kriegen wir hin? Okay, passt. Dann schauen wir es uns an.“

Ja, die Bilder gingen dann um die Welt. Das war richtig cool.

Catharina:

Jetzt haben wir schon ganz viel geplaudert. Eine persönliche Frage würde ich dir gerne noch zum Abschluss stellen. Du bist mit einer Südamerikanerin verheiratet, mit einer Kolumbianerin. Wie ist das mit der Kommunikation, die Kommunikationsunterschiede? Was würdest du da sagen? 

Ronny:

Total spannend und vor allen Dingen es kommt wieder zum Thema Kultur. Vorher haben wir über Firmenkultur gesprochen, aber natürlich ist die Kultur auch eine andere in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel wenn es um Pünktlichkeit geht. Wir haben ein ganz anderes Zeitverständnis hier in Mitteleuropa als das in Lateinamerika der Fall ist. Wenn du dort mal sagst, um 8.00 Uhr oder um 20.00 Uhr geht es los, dann ist es halt so eine Guideline. Dann geht es halt vielleicht los um halb neun, neun oder irgendwann einmal kommen dann halt die Leute da her. Bei uns ist schon eine andere Sache, also Pünktlichkeit ist bei uns schon ein ganz anderes Thema und auch eben das Verständnis für Zeit zum Beispiel. Ich glaube aber auch in jeder Kultur, die du schaffst, auch als Unternehmer, wenn du in einer Leadership Position bist, du schaffst auch immer für dein Team oder für deine Organisation eine gewisse Kultur. Und das kann man da sicherlich mitnehmen, auch die Art und Weise, wie du kommunizierst, du musst es schaffen, eine gemeinsame Kommunikationsbasis und gemeinsame Werte zu schaffen, die als gemeinsame Nenner da sind. Und das ist in einer Beziehung wichtig und ist aber genauso auch in einem Unternehmen wichtig.

Catharina:

Was wieder den Bogen auch schließt zum Netzwerken, weil letztlich ist es ja auch so, ich möchte mich auch mit Menschen umgeben, die meine Werte auch kennen, vertreten, mit denen ich die Werte teile. Ansonsten funktioniert es nicht. Zum Schluss noch, was sind deine Ziele, wo geht die Reise hin und wie kann man sich mit dir vernetzen?

Ronny:

Ich möchte noch mehr coole Sachen machen, um es kurz zu sagen. Das heißt, ich möchte noch mehr, noch größere Events machen, zum Beispiel wenn du sagst, Boxen, Ringsprecher, Schwergewicht-Weltmeisterschaftskampf, als Ringsprecher im Ring stehen beispielsweise. Oder in Las Vegas, also irgendwo, dort dabei zu sein und das einfach zu kreieren, eine FIFA Fußball WM zu machen, ein Champions League Finale oder sowas. Aber natürlich auch im Firmen- und Galabereich. Oder auch im TV, sei es eine eigene Samstagabend-Show oder eine Late Night Show zu machen beispielsweise.

Wie kann man sich mit mir vernetzen? Einerseits www.ronnyleber.com, dort gibt es auch einen Blog, wie du schon angesprochen hast. Dort kann man wunderbar hineinschauen und sich auch gerne für den Newsletter oder für Updates anmelden. Und natürlich auch gerne über Social Media, LinkedIn, Facebook, Instagram, dort einfach Ronny Leber suchen und da sind wir schon dabei.

Catharina:

Am Schluss habe ich immer einen Fragebogen für meine Gäste. Ich nenne den „Neunmal-Network-Neugierde“. Aber bevor wir dazu kommen, möchte ich mich noch mal wirklich ganz ganz herzlich dafür bedanken, dass du dir die Zeit genommen hast und dass wir uns live treffen konnten. Also es hat mir mega Spaß gemacht und wir bleiben ja auf jeden Fall vernetzt. Und ich wünsche dir alles Gute.

Ronny:

Sehr gerne.

 

Neunmal-Network-Neugierde

Catharina: Mit welchen drei Hashtags würdest du dich beschreiben?

Ronny: #wowyouraudience, #moderator, #keynotespeaker

Catharina: Dein bestes oder dein liebstes Buch, beziehungsweise Businessbuch?

Ronny: Die 4 Stunden Woche von Team Ferris.

Catharina: Netzwerk-Herz oder Netzwerk-Schmerz?

Ronny: Herz.

Catharina: Team Online- oder Offline Netzwerken?

Ronny: Beides, aber natürlich am liebsten persönlich, aber online ist auch wichtig.

Catharina: Visitenkarte real oder digital?

Ronny: Meine ist real.

Catharina: Und bei wie vielen Social Media Kanälen bist du insgesamt angemeldet?

Ronny: Wahrscheinlich bei fast allen.

Catharina: Kannst du ungefähr sagen, wie viele Follower hast du derzeit insgesamt?

Ronny: Alles zusammen? Gute Frage. Um die 120.000 vielleicht.

Catharina: Dein liebstes Online-Netzwerk bei Social Media?

Ronny: Im Moment LinkedIn.

Catharina: Und last but not least, dein Top Netzwerk-Tipp?

Ronny: Sei du selbst und trau dich auch persönliche Sachen zu zeigen. Du musst nicht nur im Business sein, sondern Netzwerken ist immer eine Mensch-zu-Mensch Verbindung.

Catharina: Super, das war ein wunderschöner Abschlusssatz. Ich danke dir vielmals.

Ronny: Sehr gerne und danke fürs Zuhören.