Als ich vor einiger Zeit bei einer GenZ Veranstaltung mit 100 Studierenden war, haben wir ganz viel genetzwerkt. Um diese große Gruppe möglichst rasch zu verbinden, gab es einige gute Ideen für eine spielerische und leichte Vernetzung.

Ich habe die meiner Meinung nach fünf besten Netzwerk-Tipps von diesem Event heute für dich dabei und hoffe, du kannst dich von der einen oder anderen Idee inspirieren lassen.

Die Podcastfolge zum Nachlesen.

Wie du es schaffst, eine fremde Gruppe von Menschen spielerisch zu vernetzen und damit deinem Event einen wertvollen Zusatznutzen gibst: ein erfolgreiches Netzwerk!

In diesem Artikel erfahrt ihr:

• Alt aber gut: wie wir auch mit „alten Ideen“ Spaß haben können
• Wie du zu einem Thema mit deiner Gruppe ein „Schwarm-Wissen“ aufbauen kannst
• Was Lügen mit Netzwerken zu tun hat
• Direkt vor Ort: wie geht „Ein Blick, ein Klick – und schon vernetzt“

Lass mich gerne wissen, wenn du noch weitere Strategien anwendest oder wenn du noch Fragen dazu hast. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Vor kurzem war ich in Düsseldorf bei einer großen Kick-Off Veranstaltung von einem Programm für Studierende aus dem DACH-Raum, also D, Ö, CH und Liechtenstein.

100 junge, ambitionierte Leute nehmen an einem mehrmonatigen Wettbewerb für angehende Unternehmer:innen teil. Sie bekommen diverse Coachings, Vorträge von Top-Referenten und entwickeln eigene Ideen zu den 17 SDGs – die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Neben all den wirklich guten Inhalten geht es aber vor allem auch um eines: um aktives Netzwerken.

Die Organisatoren haben sich dabei richtig gute Aktivitäten einfallen lassen, um alle locker und leicht zu vernetzen. Einige Ideen davon habe ich für dich aufgegriffen und diese möchte ich dir heute weitergeben.

Also, hier sind meine besten 5 Tipps, falls du eine Gruppe einfach und mit Spaß vernetzen möchtest. Wir steigen ein bei Platz 5 und gehen Schritt für Schritt zu Platz 1.

Platz 5: Reise nach Jerusalem

Super alt aber immer noch gut. In diesem Fall ging es nicht um das klassische Spiel, wo immer ein Sessel weniger zur Verfügung steht. Sondern es ging vielmehr darum, dass alle Teilnehmer:innen regelmäßig den Sitzplatz wechseln. Somit werden quasi alle Leute mehrmals am Tag zur Bewegung aufgefordert und gleichzeitig zu einem neuen Sitzplatz quasi „gezwungen“.

Mit guter Musik (an die Zielgruppe angepasst), bewegen sich alle Mitstreiter:innen durcheinander im Raum und wenn die Musik stoppt, setzen sich alle dorthin, wo sie gerade stehen. Und weiter geht’s mit der nächsten Gruppen-Aufgabe.

Jetzt kannst du dem Platztausch auch gern noch einen eigenen „Twist“ geben: z.B. sollen sich nur die Mädels umsetzen, oder nur die Jungs. Oder alle über 25 Jahre bzw. alle mit einer speziellen Fachrichtung oder einem bestimmten Business. Ideen dazu gibt es bestimmt viele.

Für die Organisation beim Event war das relativ leicht umzusetzen: da es einen DJ vor Ort gab, wurde eben jederzeit flexibel das „Sesselrücken“ eingesetzt.

Was wir vom Kindergeburtstag kennen, lässt sich mit etwas Pfiff auch auf eine Netzwerk-Veranstaltung übertragen.

Platz 4: Themen-Cluster

Mit einem Themen-Cluster ist gemeint, dass Gruppen mit gleichen oder ähnlichen Themen identifiziert werden. Das können Interessen sein, unterschiedliche Arbeitsaufgaben oder auch die Event-Themen, welche zu diskutieren sind.

In dem Fall des Events in Düsseldorf haben die Organisatoren mit einem vorab verschickten Online-Fragebogen das Fachgebiet des Studiums abgefragt.

Mittels der Gruppierung der ähnlichen Themen hat jede:r Teilnehmer:in eine Farbe auf den Badge, also die Teilnehmerkarte, bekommen. Jede Farbe stand dann eben für ein Themen-Cluster.

Nun gibt es für dich verschiedene Möglichkeiten:

• Entweder du gruppierst ähnliche Fachgebiete oder gleiche Themen zusammen. Dann entsteht in der Diskussion ein geballtes „Schwarm-Wissen“ zu einem jeweiligen Thema.
• Oder, du mischt die Gruppen mit den unterschiedlichen Themen. Somit können dann diverse Ansichten diskutiert und gleichzeitig verschiedene Betrachtungsweisen besprochen werden.

Das hängt natürlich von der Art deiner Veranstaltung ab. Aber so ein Themen-Cluster ist ja relativ leicht fast überall anwendbar.

Platz 3: Wahrheit oder Lüge? (Truth or Lie?)

Ich kenne dieses Spiel noch aus meiner Jugend als Flaschendrehen oder „Pflicht-oder-Wahrheit“. Aber so weit wollen wir hier gar nicht gehen.

Eine einfache und lustige Variante dieses Spiels ist ein super Netzwerk-Instrument, um sich unkompliziert kennenzulernen.

Wenn also die Gruppe offen ist und der Rahmen dazu passt, kannst du das Spiel folgendermaßen anpassen: Du bildest 2-er Gruppen und jede:r stellt sich mit Namen, Beruf/Tätigkeit und Wohnort kurz vor. Und gleich danach erzählt jede:r drei Fun-Facts über sich selbst. Aber Achtung: ein Fakt von den dreien ist eine Lüge. Und die andere Person muss nun raten, welche Geschichte eine Lüge ist.

Auch hier wird wieder auf spielerische Art und Weise mehr Persönlichkeit in die Gruppe gebracht. Und der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Wenn man es richtig gut vorbereiten möchte, kannst du bereits in der Einladung zum Event darauf hinweisen, dass sich jede:r Teilnehmer:in drei dieser lustigen Fakten überlegen kann. So eine Runde lässt sich bei einer größeren Veranstaltung auch gern wiederholen, so dass noch mehr Leute sich miteinander austauschen.

Platz 2:  Orts-Erkennung

Gleich beim Eingang wurde von allen Teilnehmer:innen ein Polaroid Foto gemacht. Dann hat jede:r ihren bzw. seinen Namen darauf notiert. Auf einer riesigen Pinnwand mit den 4 Ländern wurden diese Fotos dann angeheftet. Nach einer Weile war die Karte voll mit Fotos – und schnell war klar, wer aus der gleichen Gegend stammt. Damit war es schon mal leicht, eine:n Gleichgesinnten mit örtlicher Nähe zu finden.

Und vor allem bei den Studierenden treffen sich dann Leute aus der gleichen Uni, zum Beispiel. Oder eben aus der gleichen Stadt. Eine mega Idee, die bei größeren Gruppen ganz leicht umsetzbar ist.

Platz 1: Social-QR-Code

Wir kennen alle QR-Codes – aber viele nutzen dieses coole Tool gar nicht wirklich. Hier war die Idee, dass man mittels QR-Code sofort auf den Social Media Kanal jedes Teilnehmers kommt – und mit einem Klick ist man online vernetzt.

Im Detail:

Vorab hat jede:r Teilnehmer:in wie schon gesagt einen Online-Fragebogen bekommen. Dort konnte auf freiwilliger Basis ein Social Media Kanal angegeben werden, mit dem man sich gern aktiv zeigen möchte. Also, bei einigen war das z.B. der LinkedIn Kanal oder andere haben ihr Instagram Profil eingetragen.

Die Organisatoren haben dann aus diesem Link einen QR-Code generiert. Und schließlich wurde auf jedem Teilnehmer-Badge, also dem Namens- bzw. Teilnehmer-Schild dieser QR prominent neben dem Namen aufgedruckt.

Der QR-Code könnte auch auf eine Unternehmens-Website oder eine Seite mit einer Link-Sammlung verweisen. Das kannst du dir ja vorab überlegen, was am besten zu deiner Veranstaltung passt.

Diese Idee braucht zwar etwas Zeit und Mühe in der Vorbereitung, macht das Vernetzen beim Event aber zum Klick-Kinderspiel.

Also…

Vielleicht ist ja die eine oder Idee dabei, welche dir bei deiner Veranstaltung die besondere Netzwerk-Note verleiht.

Selbst wenn du aktiv noch keine Offline-Veranstaltung hast, dann nutze diese Möglichkeiten gern vielleicht bei deinem Workshop oder deinem Kundenprogramm. Mit speziellen Tools lassen sich manche Tipps auch leicht in die Online-Welt übertragen. Mit Breakout Sessions oder online Whiteboards beispielsweise.

Wichtig dabei ist auf jeden Fall, dass du eine klare Anweisung gibst, was wer wie wo und wie lange zu tun hat. Ich würde dann auch immer den Sinn dahinter erklären. Denn wenn deine Teilnehmer:innen das „Warum“ hinter einer Aktivität verstehen, dann ist die Motivation gleich etwas höher.

Ich hoffe, du kannst dir etwas mitnehmen und auch direkt davon umsetzen.

Möchtest du aktiv mehr zum Thema Netzwerken wissen, so abonniere gern meinen Podcast NETZWERK-ZIRKEL oder folge mir auf Instagram unter einfach.netzwerken.

In der Zwischenzeit alles Liebe – und bleib vernetzt.