Er ist Kammersänger der Wiener Staatsoper, Intendant und Initiator einer eigenen Charity. Doch vor allem ist Clemens Unterreiner eines: ein Mensch mit einer emotionalen Geschichte. Als Kind plötzlich erblindet, später von Experten belächelt und abgewiesen, hat er sich dennoch seinen Weg auf die größten Opernbühnen der Welt erarbeitet. In unserem Gespräch hat er offen über seine Vergangenheit, seine Werte und sein Verständnis von Netzwerken gesprochen. Hier sind meine wichtigsten Learnings aus diesem berührenden Interview.
Die Podcastfolge zum Nachlesen.
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„Ich nehme vieles nicht zu ernst. Vor allem mich selbst nicht.“
In dieser besonderen Episode tauchen wir ein in das Leben von Kammersänger Clemens Unterreiner. Seine Geschichte inspiriert – vom blinden Kind am Stehplatz zur Bühne der Wiener Staatsoper. Ein Gespräch über Sichtbarkeit, Netzwerke mit Herz und warum Humor und Ernsthaftigkeit sich nicht ausschließen.
In diesem Artikel erfährst du:
- Warum Durchhaltevermögen wichtiger ist als Talent
- Wie echte Verbindungen Türen öffnen – im Leben und im Business
- Was Charity mit ehrlichem Netzwerken zu tun hat
Mehr dazu in der Podcast-Folge: Jetzt gleich reinhören! Und hier die Zusammenfassung zum Lesen.
Sichtbarkeit beginnt mit innerer Überzeugung
„Sie haben zu wenig Stimme. Aus Ihnen wird nie ein Opernsänger. Vergessen Sie es.“ Ein Satz, den viele wahrscheinlich nicht mehr vergessen würden. Clemens Unterreiner hat ihn transformiert. Er hat ihn nicht angenommen, sondern sich stattdessen an das erinnert, was ihn innerlich stark gemacht hat: Musik. Sie war für ihn Trost, Anker und Motivation. Sichtbar werden, sagt er, beginnt damit, sich selbst nicht in eine Schublade stecken zu lassen – auch nicht von sogenannten Experten.
Netzwerken ist kein Marketingtool, sondern Haltung
Was bei dem Opernsänger sofort auffällt: Er netzwerkt nicht, um zu punkten – sondern um zu verbinden. „Ich habe Hilfstöne gegründet, weil ich selbst erlebt habe, wie es ist, wenn man Hilfe braucht.“ Für ihn ist Netzwerken ein Akt der Menschlichkeit. Und genau das macht sein Netzwerk so stark: Es basiert auf Authentizität, Vertrauen und echter Verbindung.
Durchhalten trotz Rückschlägen: „Ich sehe wieder.“
Der geborene Wiener wurde mit fünf Jahren blind. Prognose: Hoffnungslos. Doch seine Eltern glaubten an ihn. Musik wurde zur Brücke in eine andere Welt, zum Licht, als er keines mehr sah. Er erzählt: „Ich durfte ja lange keinen Führerschein machen. Wie ich ihn dann endlich machen konnte, war das wie ein Kapitel abschließen.“ Diese Kraft, ein Ziel nicht loszulassen, auch wenn es unmöglich scheint – das ist das, was viele unterschätzen. Netzwerke brauchen genau diese Art von Energie: das Dranbleiben.
„Nicht jeder Ruf muss erhört werden“
Was für mich einer der zentralsten Sätze war: „Es gibt viele Zurufe – aber man muss nicht jeden erhören.“ Wie oft lassen wir uns von Meinungen, Kritik, Skepsis beeinflussen? Clemens Unterreiner hat gelernt, zu filtern. Und er betont, wie wichtig es ist, gute Mentor:innen, Freund:innen und ein starkes Umfeld zu haben, die einen stärken statt bremsen.
Humor, Ernst und Haltung gehören zusammen
Der Bariton hat eine bewundernswerte Haltung: Er nimmt seine Arbeit ernst, aber sich selbst nicht so viel. „Man muss seriös arbeiten, aber sich selbst nicht zu wichtig nehmen.“ Genau diese Kombination aus Exzellenz und Leichtigkeit ist für mich das Erfolgsrezept eines nachhaltigen Netzwerks: mit Tiefe UND Humor. Mit Struktur UND Herz.
Fazit: Netzwerke mit Herz statt Hochglanz
Diese Folge hat mich seht inspiriert. Sie zeigt: Sichtbarkeit beginnt innen. Netzwerken ist kein Tauschhandel. Und Durchhaltevermögen ist manchmal wichtiger als jedes Talent. Wenn du gerade auf deinem Weg bist, vielleicht mit Zweifeln, Unsicherheit oder Gegenwind – nimm dir ein Beispiel an dieser Geschichte. Es lohnt sich, dranzubleiben.